Tag 5 – Nallo

Was für ein entspannter Tag! Einer recht warmen Nacht mit 13 Grad im Zelt starte ich zu einem Morgenspaziergang. Der Tag beginnt wieder recht grau und wolkig. Nach dem Frühstück lässt der Aufbruch auf sich warten – uns fehlt beiden etwas der Elan.

Während Alexanders Spaziergang lege ich noch eine Schlafpause ein, so dass wir erst gegen 9.30 Uhr die Rucksäcke schultern und aufbrechen. Kurz nach dem Start folgen die ersten Pausen: Wir müssen uns einiger Kleidungsstücke entledigen. Einsetzender Sonnenschein und fehlender Wind sorgen für eine unheimliche Hitze. Gleich darauf folgt eine Premiere: Ein Lemming flitzt vor mir über den Weg und verschwindet in seiner Höhle! Niedlich und pelzig – leider versteckten er und seine Kameraden sich sofort wieder.

Unterdessen wurde der Nallo von der Sonne angestrahlt, so dass wir eine ausgiebige und entspannte Fotopause im Sonnenschein genießen. Wie gesagt – der Tag verläuft sehr entspannt. Sogar so entspannt, dass ich dort auf dem Boden liegend wieder einschlafe. Da wir es ruhig angehen lassen wollen, nehmen wir uns vorerst nur den weg bis  zur Nallo-Stugan vor. Es folgen entspannte zwei bis drei Kilometer, die auf und ab und über Geröll führen, aber durch geringes Tempo trotzdem recht gemütlich sind.

An der Hütte, nach einer langwierigen aber unkomplizierten Flussdurchquerung, angekommen, folgt eine ausgiebige Mittagspause. Wir müssen uns als einziges Gedanken über unsere Haut machen, denn bei dem Sonnenschein kann man sich prima verbrennen. Nach ausgiebigemm Faulenzen geht es weiter. Da wir allerdings einen ruhigen Tag geplant haben, führt uns unser Weg nur ca. 500 Meter weter den Berg hinauf in Richtung Sälka. Unser Zeltplatz ist toll und das Wetter traumhaft. Blauer Himmel und Sonnenschein lassen uns sogar dazu verleiten, unsere beanspruchten Füße ins kalte Wasser des Gletscherbaches zu stecken. Ein frühes Abendessen im Sonnenschein mit Indischem Kichererbsentoopf, süßer roter Grütze und wässrigen Trockenfrüchten komplettieren den Tag.

Morgen soll laut Wettervorhersage sehr klares und sonniges Wetter werden. Wir wollen die Chance nutzen und  einen Tagesauflug hinauf in die Berge in Richtung Gletscher zu machen. Sollten wir danach noch Lust und Laune haben, soll es noch weiter in Richtung Tjäktja gehen.

Es ist einfach traumhaft hier! Es ist warm, neben mir rauscht der Fluss, und wenn ich aus dem Zelt schaue, sehe ich schneebedeckte Gipfel fast in Reichweite. Schnee wird es morgen wohl jede Menge geben, das Gehen wird wohl anstrengend werden.

Momentan fürchten wir uns fast ein wenig davor, wieder auf den Kungsleden einzuschwenken. Hier ist es herrlich einsam und ruhig. Außer an der Hütte haben wir nur zwei Wanderer getroffen, und auch an der Hütte kamen nur drei dazu. Auf dem Kungsleden werden uns wohl deutlich mehr Leute und auch mehr Mücken erwarten.

Nun heißt es ausruhen für morgen. Ich freu mich schon drauf, im Sonnenschein hier einzuschlafen!