Warum ich nie wieder eine Exped-Daunenmatte kaufe
Die Exped Down Mats sind wirklich großartig – zumindest theoretisch:
- Sie haben ein wunderbar kleines Packmaß, sodass sie problemlos in den Rucksack passen und nicht außen befestigt werden müssen. Bei einer so engen Regenhülle wie bei meinem Deuter-Rucksack ist das eine super Sache.
- Sie haben entweder integrierte Pumpen oder einen Sack zum Aufblasen. Ein mühsames Aufpusten ist also nicht nötig.
- Sie sind mit Daunen gefüllt – und die halten warm! Da ich beim Zelten sehr empfindlich auf Kälte von unten reagiere, sind die recht dicken Matten mit der Daunenfüllung ein großer Unterschied zu einfachen Isomatten.
- Es gibt eine Short-Version: Die ist nur 1,20 Meter lang, was für kleine Menschen ganz praktisch ist. Weniger Gewicht, kleineres Packmaß – und die Füße liegen einfach auf irgendwelchen Kleidungsstücken.
- Für die Features ist die Matte recht leicht. Immer gut, wenn man länger draußen unterwegs ist.
Ein tolles Konzept – wenn sie denn mal dauerhaft funktionieren würden.
Meine Exped-Reise begann 2009:
Die Exped Down Mat Short hielt genau 7 Tage, bis sie am Morgen des 8. Tages Unmengen von Daunen im Zelt verteilte. Die restlichen Daunen verstopften das Ventil, sodass das Luftablassen jeden Morgen zu einer nervig-zeitraubenden Angelegenheit wurde. Als Nebeneffekt flogen immer wieder Daunenwolken durch das Zelt, sodass wir immer wie geteert und gefedert aussahen.
Fazit: Umtausch – es gab eine neue Matte.
Ein Jahr später passierte mit Alexanders Matte das gleiche. Auch die wurde problemlos umgetauscht. Immerhin.
Dann lief es eine ganze Weile ganz gut. 2013 kam mein Umtauschexemplar auf die Idee, penetrant zu quietschen. Und zwar immer dann, wenn ich mich bewegte, was schon mal vorkommen kann. Das klingt jetzt nicht dramatisch, ist aber unangenehm: Das Quietschen ähnelte nämlich eher einem lauten Jammern, als würde die Matte sich beschweren, dass ich mich überhaupt auf ihr niederließ. Aber gut: Damit wäre ich klargekommen.
Nicht begeistert war ich dagegen von der nicht zu übersehenden Beule, die sich langsam aber sicher auf einer Seite der Matte ausbreitete. Die Naht eine der Luftkammern schien sich aufzulösen, sodass sich diese immer stärker mit Luft füllte und ausbeulte. Sehr unpraktisch, wenn man immer in eine Richtung rollt und jeden Tag darauf wartet, dass das Problem auch bei weiteren Kammern auftritt.
Und dann bekam ich mein drittes Exemplar geschenkt: Dieses Mal eine Exped Down Mat UL – nicht einmal ein halbes Kilo wiegt die! 2014 stand keine lange Trekking-Tour auf dem Programm, sie wurde also nur 7 Nächte währende einer Schottland-Rundfahrt eingesetzt. Und dort funktioniert sie auch wunderbar. Ich war zufrieden!
Bis zu diesem Sommer. Natürlich war die Matte wieder mit dabei, als es zum Paddeln nach Dalsland ging. Glücklicherweise sind wir nicht gleich am Ankunftstag losgepaddelt, sondern haben noch eine Nacht bei der Villa Smile verbracht. Dort konnte ich nämlich hocherfreut feststellen, dass sich dieses Mal alle Nähte der Matte auf wundersame Weise in Luft aufgelöst hatten. Für die Paddeltour habe ich mir also eine einfache Isomatte ausgeliehen.
Danach reisten wir auf die Lofoten und versuchten zuvor in Kiruna, eine Ersatzmatte zu besorgen. Auf die Schnelle war nur ein einziges Exemplar zu bekommen: Eine billige, einfache, voluminöse Isomatte von Clas Ohlson (wo es angeblich alles zu kaufen gibt).
Erkenntnis: Diese einfach Ersatzmatte ist riesig, sie hält von unten kaum warm (zumindest keine Frostbeulen wie mich) – aber zumindest kann daran nichts kaputt gehen. Bis zur nächsten Tour muss unbedingt eine Lösung her.
Super ärgerlich, aber ich musste bei Eurem Titelbild sehr lachen. Wir haben nämlich genau die gleiche Erfahrung mit unseren Exped-Matten gemacht. Aber wie Ihr im Titelbild sehen könnt, ist es bei uns noch im Stadium „Luftschlangen“: http://www.giraffe13.de/2015/08/09/schlafen-im-landy-luftmatratzen-statt-polster/.
Bei uns jedenfalls sind die Dinger auf den Müll geflogen. Nachdem sie nicht mal zwei Urlaube lang vernünftig zu verwenden waren.
Darum haben wir das Bild verwendet, weil es durchaus etwas lustiges hat :-)
Vier von 6 Matten sind bei uns sehr frühzeitig gestorben. Ich finde das vor Allem deshalb traurig, da das Problem seit vielen Jahren bekannt ist, Exped sich dazu allerdings in Schweigen hüllt. Zumindest wir wurden selbst nach Zusenden detaillierter Fehlerbilder immer wieder nur an den Fachhandel verwiesen.
Dass dann nach Jahren immer noch neue Produkte auf den Markt gebracht werden, die exakt das gleiche Problem haben, ist streng genommen eine Frechheit.
4 von 6 Matten, Wahnsinn, das nenne ich Geduld! Und eine schlechte Bilanz von Exped. Das Ihr nicht mal Feedback bekommt, ist bedauerlich. Das wirkt tatsächlich so, als nehme man die mangelnde Qualität in Kauf. Schade.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr eine gute Lösung finden werdet.
Schöner Bericht. :)
Bisher haben die zwei Exped Matten NeoAir und Trail Pro gut gehalten bei mir. ;) vielleicht nicht so intensiv genutzt…
Viele Grüße aus Tokio,
Tessa
Hallo Tessa,
die Intensität der Nutzung scheint es nicht zu sein, eher die Produktionscharge. Manche Matten haben bei uns nur ganz kurz gehalten, andere halten immer noch. Ich persönlich (Alexander) nutze meine UL zum Beispiel noch, während Andrea verständlicherweise gänzlich das Vertrauen verloren hat.
Viele Grüße,
Alex
Ich versteh das gut.
Hab auch mal eine Wintertour auf 6 mm Evazote durchziehen müssen da die blöde Expedmatte kollabiert ist.
Hallo Peter,
das ist im Winter in der Tat besonders übel. Kalter Rücken macht nie Spaß und im Zweifelsfall ist die Bronchitis nie fern.
Ich habe das Gefühl, dass wir vor langer Zeit schonmal Kontakt hatten? Eventuell vor 10 Jahren oder länger her? :-)
Viele Grüße,
Alex (Nordwelten)