Tag 5 – Durch´s Ruothesvágge

Tagesfazit

Eine Regenpause :-)

Zur Strecke

Zwischen Gisuris und Niják gehen wir durch das Ruohtesvágge, bis wir am Fuß des Boajsátjåhkkå unser Zelt aufschlagen.

Tagesrückblick

Endlich! Kein Regen! Zumindest nur so minimal, dass er nicht störte. Hatten Fast den ganzen Tag optimales Wanderwetter bei etwa 14 Grad. Sogar die Sonne hat uns den Großteil des Tages über begleitet.
Der Weg begann recht anstrengend über buckliges Gelände, bis wir auf einen Trampelpfad stießen, auf dem es sich leichter laufen ließ. Heute kam ich endlich mal dazu, die grandiose Landschaft um mich herum zu genießen. Bei Regen stapfte ich oft nur einfach so vor mich hin, während ich heute gern die Blicke schweifen ließ. Auch Pausen kann man so viel mehr genießen, zumal auch mehr Fotomotive bzw. Zeit zum Fotografieren vorhanden ist.
Heute gab es zwei aufregende Flussüberquerungen:
Bei Nummer Eins waren wir beide schon über einen Großteil des Flusses hinweg, bis wir zu dem Schluss kamen, dass wir nicht mit trockenen Füßen weiter kommen. Also sind wir umgekehrt und haben erstmalig unsere Watstiefel angezogen, die bei mir aus schwarzen dicken Müllbeuteln und Spanngurten bestehen. Schon auf dem kurzen Weg zum Flussufer waren durch die Felsen die ersten Löcher entstanden. Alexander ging voraus, so wurden mir die günstigsten Stellen zum Überqueren gezeigt.

Das Laufen durch diesen Fluss war eine sehr rutschige Angelegenheit, was mir gar nicht behagte! Auf der anderen Seite glücklich angekommen, entleerte ich erstmal meine improvisierten Watstiefel. Puh! Erster Fluss geschafft!

Ein paar Kilometer weiter sollte es eine Stelle von mehreren zu überquerenden Flussläufen geben, auch das noch!Dort angekommen, sah das erstmal gut aus: Mehrere der Flussläufe führten nur wenig Wasser und waren leicht zu durchqueren. Doch dann mussten ohne großartiges Abwägen die Watstiefel zum Einsatz kommen – durch das tiefe Wasser würden sonst niemals unsere Füße trocken bleiben!

Hier war nun die Herausforderung deutlich größer. Der Fluss war zwar nicht so breit, aber mit verhältnismäßig starker Strömung. Da wollte ich eigentlich NICHT durchgehen! Nach Alexanders Vorbild und Anweisungen stemmte ich mich dann gegen die Strömung und bewegte mich seitwärts voran – was auch ganz gut funktionierte. Was war ich froh, das hinter mir zu haben!

Die restlichen Überquerungen von Flüssen und Bächen waren dagegen ein Kinderspiel. So langsam lerne ich das auch viel besser, vor ein paar Tagen hätte ich dafür noch ewig gebraucht! Heute bin ich fast leichtfüßig darüber getänzelt – sofern man das so bezeichnen kann, wenn man einen schweren Rucksack und klobige Wanderstiefel trägt ;-)

Es ist unglaublich, wieviel Wohlbefinden ein trockener Tag mit sich bringt! Mein Handtuch und meine Handschuhe sind seit Ewigkeiten mal wieder trocken! Auch sonst kommt mir alles viel wärmer vor, was für eine Wohltat!

Am Abend

Heute zelten wir im „Feuchtgebiet“ zwischen zwei Bächen. Es sollten also möglichst keine Sturzbäche in Form von Regen vom Himmel kommen in der Nacht, so dass wir trockenen bleiben. Zum Einschlafen gibt’s heute also das Plätschern der Bäche und das entfernte Tosen eines Flusses, der vom Gletscher hinab fließt. Heute gab es übrigens der erste Blase und allgemein sehr strapazierte Füße. Das Loslaufen morgen wird sicher alles andere als angenehm!