Tag 4 – Einstieg in den Sarek

Tagesfazit

Regen, Regen, Regen

Zur Strecke

Nach der Kisurisstugan, der letzten Hütte vor dem Sarek, folgen wir dem Trampelpfad zwischen Gisuris und Áhkká, bis wir an einem namenlosen Fluss weit den Hang in Richtung Gisuris hinauf folgen müssen.

Tagesrückblick 

Was für ein Tag! Wir sind den ganzen Tag im Regen gewandert!! Wir haben das Zelt an einem Platz mit toller Aussicht aufgeschlagen, aber der Weg hierhin war beschwehrlich…

Am Vormittag fing es nach ca. 1-2 Kilometern an zu regnen und hörte erst am Abend kurzzeitig auf.

Anfangs war der Weg sehr einfach zu laufen. Den Unterschied zwischen dem Padjelantaleden und dem Sarek fand ich schnell heraus: Im Sarek gibt es nämlich keine Bohlenwege über Sumpfgebieten, und Brücken sind natürlich auch keine vorhanden. Das gestaltete das Vorankommen etwas anstrengend.

So kam ich auch zu meiner ersten Flussüberquerung ohne Brücke. Da ich mich oft nicht über die rutschigen Steine mit großen Schritten traue, suche ich mir oft Alternativen, die mir leichter erscheinen. Bei einer davon kam ich wunderbar über den Fluss – nur am anderen Ufer nicht nach oben! Der Hang war so steil, dass ich meine Trekkingstöcke nach oben werfen und mich an den Zweigen von Weidengestrüpp nach oben ziehen musste. Das funktionierte soweit auch ganz gut, nur habe ich meine Ausmaße mit dem Rucksack doch etwas unterschätzt! Irgendwann klemmte ich einfach unter dem Gestrüpp fest und kam weder vor noch zurück – super! Nach einem wirklichen Kraftakt begegnete ich wieder Alexander, der erstmal die Blätter und Zweige von meiner Brille und aus meinen Haaren entfernen musste ;-)

Bei Kilometer 13 hatten wir unser geplantes Tagespensum geschafft und trotzdem noch Kraft. Soweit so gut. Dummerweise führte der Weg über einen Fluss, der vermutlich wegen des vielen Regens recht viel Wasser führte. HIER wollte ich NICHT rüber!! Wir versuchten, flussaufwärts eine Möglichkeit zum Überqueren zu finden, was uns einen fast 1 Kilometer langen Weg bergauf über wirklich unwegsames Gelände bescherte.
Die Stimmung sank auch aufgrund des andauernden Regens beträchtlich! Irgendwann tauchte doch eine brauchbare Stelle auf, die wir tatsächlich nutzen konnten. Der Weg auf der anderen Flussseite war allerdings nicht minder anstrengend, liefen wir doch durch sumpfiges Gebiet steil den Hang hinauf.

Meinen zweiten Sturz erlebte ich bei dieser Gelegenheit auch, durch Ausrutschen auf einem glatten Stein.

Alexander konnte ich nur bedauern. In seinen undichten Wanderstiefeln stand das Wasser richtig drin. Auch meine Füße blieben durch das ständige Durchqueren der sumpfigen Stellen nicht ganz trocken, aber das war kein Vergleich.

Weder die Rentnergruppe von heute Morgen, noch der Hüttenwart an der Kisurisstugan wussten etwas über die Wettervorhersage zu sagen. Nur dass es heute regnen soll – und das stimmte ;-) Wir hoffen wirklich auf besseres Wetter in den nächsten Tagen! Die Umgebung ist so herrlich, aber bei Sonnenschein würde sie noch viel beeindruckender wirken, und vorallem hätte man auch mehr Lust und Gelegenheit, um Fotos zu machen!

Zum Abendessen hatten wir uns nach dem Kraftakt am Schluss des Tages wirklich etwas Besonders verdient: Es gab Milchreis, die absolute Kalorienbombe unter unseren Abendessen! Und das war auch wirklich nötig.

Irgendwie versuchen wir ständig, Sachen im Wind zu trocknen, wenn es gerade mal nicht regnet. Momentan hängen meine Handschuhe draußen am Zelt und werden erstmal wieder nass geregnet.

Die Nacht wird vermutlich wieder kalt werden, denn durch unseren unfreiwilligen Anstieg haben wir einiges an Höhe gewonnen.

Ausblick

Morgen früh entscheiden wir, ob wir weiter durch den Sarek wandern, oder ob wir unsere Tour abbrechen müssen. Wir wollen das je nach Befinden entscheiden.