Tag 2 – Im Hochtal zwischen Vaisaluokta und Kutjaure

Tagessfazit

Wieder ein sehr durchwachsener Tag mit einer kurzen Route.

Am Morgen

Die Nacht war unruhig, da recht stürmisch. Jetzt vermute ich zu wissen, warum andere Wanderer als Ohropax als unverzichtbares Utensil auf Wanderungen mitnehmen. Mit selbigen hätte ich vermutlich etwas ruhiger schlafen können.

Das nasse Wetter lud nicht zum Wandern ein, so planten wir einen kurzen Narsch zu einem schönen Zeltplatz. Wir bummelten am Morgen ziemlich, so dass wir dann recht überstürzt aufbrechen mussten, da uns ein kräftiger Schauer mal wieder das Zelt durchnässen wollte. Und so ein nasses Zelt will ja auch getragen werden. So schnell, wie wir unsere Sachen gepackt und das Zelt abgebaut haben – das war sicher Rekord!

Und so stapften wir bei Regen und kräftigem Gegenwind los. Es war wirklich so richtig ungemütlich bei durchschnittlichen 10 Grad.

Tagesrückblick 

Das „Highlight“ des Tages war sicher mein formvollendeter Sturz durch Wegrutschen an einem plätschernden Bachlauf, den Alexander kommentierte mit „Wir haben ein Problem!“. Er hat nämlich gleich gesehen, dass ich praktischerweise das untere Glied von einem meiner Trekkingstöcke abgebrochen habe. Die Spitze fanden wir ein paar Meter weiter am Boden liegen. Von nun an laufe ich mit zwei leicht unterschiedlichen Stöcken. Ohne deren Unterstützung kommt das Wandern aber gar nicht in Frage! Auch wenn ich oft nicht das Gefühl habe, die Stöcke optimal einzusetzen, geben sie mir doch unheimlich viel Gleichgewicht und Stabilität. Besonders auf den schmalen Bohlenwegen fühle ich mich oft recht unsicher.

Den ganzen Tag über war das Wetter recht wechselhaft. Kräftiger Platzregen wechselte sich mit vereinzelten Sonnenstrahlen ab. Leider überwiegt momentan deutlich der Regen ;-)

Das Wetter und die heftigen Schmerzen in meiner Schultern mindern etwas die Freude an der herrlichen Landschaft, die aber immer wieder für Lichtblicke sorgte. Besonders die Ankunft an unserem Zeltplatz war toll: Der Blick ins Tal ist einfach traumhaft schön, so dass man weiß, warum man durch Regen, Wind und Kälte läuft!

Zum Abendessen gab es heute eine kleine Portion Chili con Carne, die wir mit einer größeren Wassermenge zu einer Suppe streckten. Das Abwaschen dieser Suppe war schrecklich: Dieses rote Zeug ließ sich im Gegensatz zu den bisherigen Speisen so überhaupt nicht durch das eiskalte Flusswasser lösen. So nutzte ich zum Schrubben mein Handtuch. Mal sehen, vielleicht hab ich dann beim nächsten Abtrocknen rote Streifen im Gesicht ;-)

Am Abend wird es merklich kühler, unser Atem kondensiert beim Ausatmen. Im Zelt sind 6 Grad und vorm Einschlafen hören wir schon wieder neue Regentropfen auf das Zelt fallen.

Morgen muss ich mir was mit meinem Rucksack einfallen lassen. Die Einstellung stimmt so überhaupt nicht, so dass ich starke Schmerzen speziell in der rechten Schulter habe. Morgen beim Packen muss ich schauen, ob ich da was verbessern kann.

Wir wollen morgen eine weite Strecke laufen, um unsere Form zu testen.

Und vorm Einschlafen hab ich die aufkommende Ruhe etwas gestört, indem ich heißen Tee im Zelt verschüttet habe…