Tag 10 – Rapadalen Tag 2

Tagesfazit

Wie kann der Boden nur soo nass sein??

Zur Strecke

Wir passieren südlich den Lulep Spádnek, sehen auf der anderen Flussseite die Litnokstugan und gehen südlich am Nammásj vorbei, bis zum Flussufer, wo der Bootsanlegeplatz ist.

Tagesrückblick

Heute Morgen wurden wir mit Sonnenschein begrüßt! So einen Morgen hatten wir selten bisher. Und dass es möglich war, das Zelt trocken auf- und abzubauen, hatten wir glaube ich noch gar nicht.
Heute führte unser Weg weiter durchs Rapadalen in Richtung des Platzes, an dem wir mit Glück noch ein Boot nach Aktse bekommen könnten.
Schon nach 100 Metern unseres Weges konnte ich bei der ersten Flussdurchquerung meine Hoffnung auf halbwegs trockene Füße in diesem Urlaub begraben. Schon nach wenigen Schritte im Fluss floss das Wasser großzügig in meine Schuhe. Wie frustrierend! Ab jetzt fühlte sich jeder Schritt an wieder Tritt in eine Pfütze.
Und es gibt keine Chance, die Schuhe wieder trocken zu bekommen. Überhaupt hatten wir sicher den nassesten Tag bisher. Nicht unbedingt von oben kam das Wasser (zumindest nicht bis zum Nachmittag), aber der Untergrund war heute besonders feucht, sumpfig, morastig, weich und überflutet.
Oft konnte man den Weg nicht von einem Bachlauf unterscheiden, und so viele Wasserlöcher wie heute hatten wir noch nie vorher. Wir durften auch mehrmals über umgefallene Birkenstämme balancieren, um Wasserlöcher zu überqueren.
Dann gab es noch Feuchtwiesen und natürlich auch weiterhin reichlich Flüsse und Bäche. Unser Gehen wurde begleitet vom dauernden Saugen des Morasts an unseren Füßen, und mehrmals sanken wir mehr als knöcheltief ein. Was für ein erhebendes Gefühl!
Glücklicherweise gab es auch Stellen, an denen man sich nur Gedanken über umgefallene Bäume und zu durchquerendes Dickicht machen musste, sonst wären wir gar nicht vorangekommen.
Kurz vor unserem Zielpunkt fing es pünktlich wieder kräftig an zu regnen. Ist ja auch klar!

Am Bootsanlegeplatz fehlte schonmal das Walkie-Talkie, mit dem man das Boot rufen kann. Die angegebene Telefonnummer erreicht man logischerweise nur mit eigenem Handy-Empfang – und der war nicht leicht zu finden.

Alexander lief weite Wege, im strömenden Regen und durch Dickicht, um Empfang zu bekommen. Nachdem er ein Netz gefunden hatte, nahm aber niemand ab – also wurde direkt auf dem gemütlichen graublauen Schlammboden das Zelt aufgebaut. Die standardmäßige Verstärkung des Regens genau in diesem Moment muss wohl kaum noch erwähnt werden.

Aber auch heute gab es ein Highlight zu vermelden: Wir haben tatsächlich Elche gesehen! Gleich heute Morgen befand sich eine Elchkuh mit ihrem Jungtier rechts unseres Weges. Freu mich riesig, dass es mit dem Sichten Elchen in freier Wildbahn geklappt hat!

Ich habe tagsüber soviel gejammert, dass momentan meine Schuheinlagen über dem Brenner geröstet werden. Vielleicht wird das Laufen morgen nicht ganz so unangenehm.Heute war allgemein nicht mein Tag. Hab mich heute nicht so gut gefühlt beim Laufen wie sonst und hab mich ständig auf die Pause gefreut. Und gegessen hab ich heute auch mehr als sonst, war wohl mal nötig.

Am Abend

Den Bootsmann konnten wir nun am Abend nicht mehr erreichen. Morgen früh folgt noch ein Versuch – ansonsten steht uns der schwierige Ausstieg unterhalb des Skierffe bevor. Darauf richte ich mich jetzt schonmal ein.

Heute Abend hab ich vorm Zelt sicher ein lustiges Bild abgegeben: Nur mit langen Unterhosen und Daunenjacke bekleidet, dazu die Trekkingstiefel, aus denen Müllbeutel rausschauten. Das ist der „Alles andere ist nass“-Look ;-)Nachher steht uns eine Mückenjagd im Zelt bevor, bevor es dann ans Schlafen geht.Ich hab das Gefühl, dass meine Daunenmatte nicht mehr ganz dicht hält, aber das werde ich dann wohl morgen früh sehen.