Etappe 9 – Unna Visttasvággi

Wie schon einige Tage zuvor laufen wir zwei Etappen an einem Tag. Nach einer ausgiebigen Ruhephase im Zelt und nach einer Stärkung mit Kartoffelbrei und Nudelsuppe machen wir uns auf den Weg zum wahrscheinlich anstrengendsten Stück durch das Hochtal. Der Anstieg zu Beginn macht wie erwartet keinen Spaß und oben angekommen muss ein buckliges Schneefeld gequert werden.

Ein holpriges Schneefeld

Anschließend entspricht der Weg komplett unseren Erwartungen: Geröll, Geröll, Geröll. Und das an einem steilen Hang oberhalb eines Sees. Dieser leuchtet blau und ist ziemlich groß,was auch das Kreischen der Möwen erklärt, die man hier im Gebirge eher weniger erwartet. Aufgrund der grauen Wolken haben wir uns vor dem Start komplett in Regenkleidung geworfen – das rächt sich jetzt. Die Sonne kommt hervor und wir schwitzen ohne Ende. Sobald das Geröllfeld gemeistert ist, reiße ich mir förmlich die Sachen vom Leib.

Unna Visttasvággi

Unna Visttasvággi

Geröll im Unna Visttasvággi

Bergsee im Unna Visttasvággi

Geröll im Unna Visttasvággi

Im Unna Visttasvággi verläuft der Weg überraschend wellig mit weiteren durchaus knackigen Anstiegen. Wir hätten gar nicht mit so viel Grün gerechnet – hier könnten wir sogar wunderbar zelten. Doch wir wollen noch ein Stück weiter bis zum Ende des Tals gehen, um einen Blick hinunter ins Tal und auf den Kungsleden zu haben. Mit den Regenwolken im Nacken setze ich so zu einem Schlussspurt an, will ja nicht nass werden! Wir finden ein nettes Plätzchen und richten uns häuslich ein. Zum Abendessen bereite ich heute eine ziemlich große Mahlzeit zu: Zigeunertopf :-) Unser Zelt steht heute leicht abschüssig – Alexander rollt ständig zur Seite ;-)

Ende des Unna Visttasvággi

Alesjaure rückt nun näher! Wir sorgen uns wirklich, dass wir zu wenig Zeit vor Ort haben und gerade jetzt keine Kälbermarkierung stattfindet. Zumal wir ja auch noch Zeit für den Rückweg nach Nikkaluokta benötigen.

Mit unserer bisherigen Route sind wir allerdings sehr glücklich! Sind einsame und wenig begangene Wege gewandert, was nach Begehen der Etappen auch durchaus verständlich ist ;-)

Nun liegen wir im Zelt und lauschen den Regentropfen. Heute haben wir vom Timing her mal alles richtig gemacht.