Etappe 7 – Nallo
Unser Timing passte heute so gar nicht. Sobald wir gestern Nachmittag schlafen wollten, kam zum ersten Mal am Tag die Sonne raus und wärmte das Zelt so stark auf, dass an schlaf nicht zu denken war. Stattdessen bereite ich uns noch eine Kaltschale zu – lecker :-)
Als wir schließlich nach unendlich vielen Stunden Ruhe die Nase aus dem Zelt stecken, erfreut uns der Anblick nicht besonders: Extrem tief hängende Wolken, die mit großem Tempo in unsere Richtung wehen. Das sieht nach Regen aus! Wir entscheiden uns für´s Warten. So eine Schlechtwetterfront geht sicher bald vorbei.
Zwei Stunden später, als wir gerade startklar sind, fängt es dann tatsächlich an zu regnen, na prima. Und für die nächsten Stunden hört es auch nicht mehr auf.
Der Weg bis zur Nallostugan ist bis auf ein paar Einschnitte mit Schneefeldern sicher der einfachste Abschnitt unserer Tour bisher. Durch das Wetter haben wir allerdings nicht wirklich Spaß. Die Flussüberquerung (die uns als “tricky” beschrieben wurde), oberhalb von Nallo meistern wir gut und zum Glück, ohne in die Watschuhe schlüpfen zu müssen.
Nach Nallo haben wir nicht das Gefühl, großartig voran zu kommen. Die tief hängenden Wolken erschweren die Sicht, so dass wir einfach immer dem Weg folgen. Spaßig ist es heute leider kaum. Extrem nass, teilweise sumpfig, durch Weidengestrüpp und über rutschige Steine, die uns immer wieder ausrutschen lassen. Vor drei Jahren hatten wir hier traumhaftes Wetter, so dass zumindest die Bilder im Kopf über das Wetter hinweghelfen. Nach 13 Kilometern haben wir kein Lust mehr und schlagen direkt nebem dem Weg unser Zelt auf. Praktischerweise in der ersten Regenpause des Tages. Um uns herum sieht es weiterhin alles andere als freundlich aus: Die Wolken fegen mit einem unheimlichen Tempo an den Flanken der Berge entlang. Den Nallo selbst bekommen wir nur ganz kurz zu Gesicht.
Das schlechte Wetter und die vielen Ausrutscher lassen für uns beide heute nur eine Schlussfolgerung zu: Zum Abendessen gibt es Milchreis – unser Gute-Laune-Essen :-)
Nun liegen wir am laut tosenden Fluss und hoffen auf etwas Sonne für morgen. Unsere Schuhe sind ziemlich nass und insgesamt könnten wir gut einen trockenen Tag vertragen.
Sollten wir wieder einmal bei zu gutem Wetter nicht schlafen können, sollten wir einfach packen und weiter wandern. Dann hätten wir dieses Mal unsere Schlafpause vermutlich in die Regenphase gelegt.