Video: Kanu-Tour auf dem Karats

„Ich will unbedingt paddeln!! Und zur Abwechslung mal nicht ständig die schweren Rucksäcke tragen! Und einen Fisch fangen! Und am Lagerfeuer sitzen!“

Ich hatte schon genaue Vorstellungen von unseren Tagen, die wir mit dem Kanu auf dem Karats-See verbringen würden. Statt einer „harten“ Trekking-Tour sollte Erholung auf dem Programm stehen, mit viel Zeit zum Fotografieren, Entspannen und Einfach-in-die-Natur-Starren. Und natürlich mit möglichst viel Wildnis, Ruhe und wenigen Menschen. Das war der Plan. Und was soll ich sagen: Am Ende war es beinahe so, wie erhofft. Nur mit weniger Paddeln als geplant, und dafür mehr vom Nichtstun-Anteil. Die Tatsache, dass wir keine feste Route vor uns hatten, führte dazu, dass wir häufig schon nach wenigen Kilometern Halt machten, weil dort nun einmal der optimale Zeltplatz auf uns wartete. Der häufig recht starke Wind hatte das Paddeln ohnehin nicht zu einem gemütlichen Sonntagsausflug werden lassen, so dass wir besonders gern anlanden und das Zelt mit Vergnügen auch einmal bereits um 12.30 Uhr aufstellen.

Am Abend des ersten Tages habe ich das Gefühl, in meinem Outdoor-Kitsch-Traum gelandet zu sein. Nach ein paar Kilometer Paddeln landen wir auf einer kleinen einsamen Insel an. Wir bauen das Zelt auf, sammeln Holz für ein Lagerfeuer, sammeln Beeren und genießen das warme Abendlicht am knisternden Feuer. Um uns herum schwirren die Mücken, ab und zu springt ein Fisch aus dem Wasser, weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Ich bin im Himmel! Die verklärte Vorstellung ist tatsächlich Wirklichkeit geworden. Zeit um Durchatmen.

In den kommenden Tagen entwickelt sich eine Art Routine zwischen uns. Schließlich sind jede Menge häusliche Pflichten zu erfüllen, die wir naturgemäß nach dem traditionellen Rollenbild aufteilen: Der Mann kümmert sich um die harte Arbeit: Holz sammeln, mit dem Beil zerteilen, Lagerfeuer vorbereiten. Ich hingegen kümmere mich um die Versorgung mit Lebensmitteln. Nicht dass wir verhungert wären, schlummern doch jede Menge Vorräte in unserem Gepäck. Aber nun sind wir schon einmal in der Natur, dann wollen wir diese auch ausnutzen. Und so sammle ich Beeren. Blaubeeren und Moltebeeren. Jeden Tag. Kiloweise.

Auch während dieser Tage habe ich Reisetagebuch geführt, was demnächst den Weg ins Blog finden wird. Doch zunächst nur ein paar Eindrücke dieser Tage in der Hoffnung, dass ihr beim Betrachten das gleiche Fernweh bekommt, wie ich :-)