Das Flussdelta des Rapadalen ist ohne Zweifel eine der größten Naturschönheiten in Lappland. Nach mehreren Besuchen in früheren Jahren, wollten wir uns diesem traumhaft schönen Ort einmal von der anderen Seite nähern. Während der Tour durch den südlichen Teil des Sareks bot sich die Gelegenheit. Unser Zelt schlugen wir ganz in der Nähe auf, so dass wir uns dem Ausblick im Rahmen einer überschaubaren Tagestour mit leichtem Gepäck nähern konnten. So ganz leicht und überschaubar wurde das Gepäck allerdings doch nicht, da mal wieder die komplette Großformatausrüstung dabei war.
Der Weg war zum Glück nicht übermäßig anstrengend. Und selbst wenn er es gewesen wäre – dieser Ausblick ist immer alle Mühen wert. Kein Foto der Welt kann diesen grandiosen Ausblick in seiner ganzen Schönheit zeigen. Mehrere Stunden verbringen wir dort oben, ohne uns auch nur ein bisschen zu langweilen. Zu schön ist der Blick auf den Skierffe, den Nammatj und die vielen Flussarme des Rapaätno.
Wir hoffen auf optimales Fotowetter. Die Hoffnung endet allerdings schnell, als sich uns von mehreren Seiten dicke, graue Wolken nähern und in der Ferne bereits Regenschwaden sichtbar werden. Also packen wir zusammen und treten den Rückweg an. Allerdings ein wenig zu spät. Kurz nach dem Aufbruch holt uns der Regen ein, lautes Donnergrollen inklusive. Im Hochtal, das wir durchwandern, haben sich hunderte von Rentieren versammelt. Ein faszinierender Anblick, der durch die besondere Lichtstimmung des Gewitters noch verstärkt wird. Komplett durchnässt erreichen wir schließlich wieder unser Zelt. Und haben noch für den restlichen Tag das Flussdelta vor Augen. Es nützt nichts – wir müssen wieder zurückkehren!