Tag 3: Von Singi nach Sälka
Die Nacht war sehr stürmisch, der Wind hat stark an der Hütte gerüttelt. So richtig gut haben wir nicht geschlafen. Am Morgen ist aber alles wieder ruhig. Wir packen also zusammen und füllen unsere Thermosflaschen mit heißem Tee.
Wir nehmen Abschied von Janne und Simba. Die Gruppe mit den 10 Franzosen ist schon sehr früh und lange vor uns aufgebrochen. Gut – so haben wir eine Spur, der wir folgen können.
Ich fühle mich zu Beginn heute etwas wacklig auf den Beinen. Der Untergrund ist stark vereist, immer wieder rutsche ich weg. Laut Janne müssen wir uns nicht unbedingt an den Winterweg halten. Bei guter Sicht können wir auch die ebenere Variante auf der Wasserfläche wählen. Das tun wir auch und sparen uns so ein paar Höhenmeter. Die Winterwegmarkierung ist aber immer in Sicht, so dass wir keine Gefahr laufen, aus Versehen nach Hukejaure abzubiegen (was einem Bekannten vor kurzem passiert ist).
Ein Nachteil hat diese Alternativroute: Wir kommen nicht direkt an der Nothütte zum Pausieren vorbei. Aber sie liegt ohnehin deutlich vor der Hälfte der Etappe, so dass wir sie vermutlich ohnehin nicht genutzt hätten.
Und dann passiert es: Ein paar Sonnenstrahlen lassen sich blicken! Es ist einfach unglaublich, wie viel schöner alles um uns herum plötzlich ist. Wir kommen nun deutlich langsamer voran, weil ich ständig Fotos mache. Jeden einzelnen Sonnenstrahl möchte ich aufnehmen.
Gegen Mittag wird es dann noch deutlich schöner: Zu den Sonnenstrahlen kommt noch blauer Himmel hinzu – ein Traum! Bei unserer Teepause meine ich nur, dass es jetzt werden kann wie es will – es hat sich schon gelohnt. Wirklich einfach wunderschön!
Es ist weiterhin mild, so dass wir auch problemlos Pausen machen können, um uns umzuschauen.
Heute begegnen wir auch ein paar anderen Ski-Wanderern. Viele von ihnen haben ganz einfache und preiswert aussehende Plastik-Pulken. Wir überlegen, ob das auch etwas für uns wäre. Davon könnten wir jeder eine ziehen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Viel früher als erwartet kommt die Hütte in Sälka in Sicht. Ich bin überrascht: Wir sind doch gefühlt gerade erst gestartet? Aber die Hütte hat sich auch einen Scherz erlaubt. Es folgen noch viele, viele kleinere Bodenwellen – die Hütte kommt überhaupt nicht mehr in Sicht. Als wäre sie einfach verschwunden.
Doch irgendwann erreichen wir doch Sälka! Leider liegt das schon im Schatten. Ich hatte kurzzeitig den schönen Gedanken, einen Nachmittagstee in der Sonne einzunehmen.
Heute ist volles Haus: Wir ziehen in eine Hütte ein, in der sich schon die 10 Franzosen und 2 weitere Deutsche einquartiert haben. Und wir erfahren, dass sie alle auch morgen nach Nallo weitergehen wollen. Und Nallo hat deutlich weniger Betten, als Sälka. Wir überlegen, ob wir diesen Ansturm nach Nallo aussitzen und einen Tag zusätzlich in Sälka bleiben, um dann einen ruhigen Tag in Nallo zu haben. Aber diese Entscheidung vertagen wir auf morgen.
Später am Nachmittag kommen noch 4 weitere Deutsche auf Schneeschuhen an. Volle Hütte!
Im Shop gibt es noch Ölkorv zu kaufen. Allerdings ist das Sortiment etwas ausgedünnt so früh in der Saison: Es gibt nur noch die Sorte „Red Devil“. Ich spucke beinahe Feuer ;-)
Bisher läuft alles so richtig unproblematisch. Wir überlegen, ob wir morgen mal eine Nacht im Zelt ausprobieren. Die Temperaturen sollten kein Problem sein.
Heute Nacht und morgen früh soll es stürmen. Hoffen wir, dass es nicht so dramatisch wird.
Wundervolle Bilder
Man kann gar nicht glauben, dass so viele Leute da oben unterwegs sind!?