Tag 12 – Der Skierffe
Tagesfazit
Der sicher schönste Tag
Zur Strecke
Wir folgen dem Kungsleden von Aktse aus ein Weilchen, bis wir einen Abstecher in Richtung Hochtal zwischen Bassoajvve und Doaresoajvve, wo wir unser Zelt aufbauten. Von dort aus gingen wir in Richtung Skierffe und anschließend wieder zurück zum Zelt.
Tagesrückblick
Der Tag begann kühl: 0 Grad nachts im Zelt, heute Morgen war das Zelt mit einer Eisschicht bedeckt. Und das Handtuch und die Socken, die draußen trocknen sollten, waren einfach gefroren.
Ich fand es in der Nacht auch recht kühl beim Schlafen, hab mich aber trotzdem noch recht wohl gefühlt in meinem warmen Daunenschlafsack – toll!
Dann wollte ich heute gar nicht loslaufen. Überhaupt fällt mir der Start auch zum Beispiel nach Pausen immer schwerer. Was aber auch sicher einfach ein Motivationsproblem ist ;-)
Das Wetter war toll heute: Sonnenschein und ein leichter Wind bei 14 Grad – perfektes Wanderwetter! Heute wollten wir einen Teil des Kungsleden gehen und nach einem kräftigen Anstieg einen Abstecher zum Skierffe machen, dessen Felsbrocken uns gestern noch solche Probleme bereitet haben.
Da wir auch gleich im Hochtal zelten wollten, bedeutete das einen Zusatztag auf unserer Tour. So richtig war ich davon nicht überzeugt, da ich mich nach so vielen Tagen auch durchaus mal wieder über verschiedene Annehmlichkeiten freuen würde. Aber laut Alexander dürfte man sich einen blick vom Skierffe bei dem Wetter nicht entgehen lassen. Also gut!
Der Anstieg war lang und heftig, etwa 500 Höhenmeter mussten wir überwinden. Aber es war toll zu sehen, wie unter uns Aktse immer kleiner wurde. Außerdem bewegte man sich aus einem Waldgebiet innerhalb kurzer Zeit in eine Gegend oberhalb der Baumgrenze, was man auch nicht alle Tage macht.
Ein Zeltplatz im Hochtal war schnell gefunden, und nach einer gemütlichen Pause mit Gemüsebrühe im Sonnenschein begannen wir den Weg zum etwa 4,5 Kilometer entfernten Gipfel des Skierffe.
Auch hier waren wieder so einige Höhenmeter zu überwinden, auch war das Gelände sehr geröllig. Aber mit nur leichtem Gepäck, Sonnenschein, halbwegs trockenen Schuhen und trockenen, nicht rutschigen Felsbrocken auf dem Weg, lief es sich recht gut.
Der Weg war wieder mit Steinmännchen gekennzeichnet, wobei die im Gegensatz zu gestern nicht unbedingt nötig gewesen wären – der Aufstieg war an vielen Stellen gut machbar.
Wir hielten uns trotzdem an die Markierung und kämpften uns den Berg hinauf.
Oben angekommen bot sich mir der bisher wohl schönste Blick ins Tal des ganzen Urlaubs!
Das Flussdelta im Rapadalen ist einfach traumhaft schön, und man kann den Blick gleich noch mehr genießen, wenn man am Tag zuvor noch dort unten mit dem Gelände gekämpft hat. Und das Gefühl, an einer steilen Felskante zu stehen, an der es senkrecht 700 Meter nach unten geht, ist auch ein wenig unheimlich, zumal es dort oben auch recht windig war.
Wir hatten uns heute unser Abendessen und das Kochgeschirr mit nach oben genommen, und konnten dann vor dieser herrlichen Kulisse noch eine warme Mahlzeit und einen Tee genießen. Heute hat das Wetter aber auch mal so richtig mitgespielt, toll!
Auf dem Rückweg hatten wir noch eine Aufgabe: Ich hatte nämlich beim Aufstieg meine Mütze verloren. Glücklicherweise ist diese leuchtend rot, so dass Alexander sie tatsächlich mitten in der Gerölllandschaft entdecken konnte :-)
Zurück am Zelt, das bei dem Wetter mal richtig trocken konnte, fand ich sogar fast trockene Sachen vor. Und die schuhe und Schnürsenkel waren heute auch fast trocken! Und überhaupt alles! So hätte es gern öfters sein können!
Das musste noch mit einer heißen Schokolade, zubereitet mit Milchpulver, gefeiert werden vor dem Zelt.