Tag 10 – Landmannalaugar
Wir wachen bei Regen auf – na prima :-( Wir hatten solche Hoffnung auf schönes Wetter gesetzt. Ich komme nur langsam in die Gänge. Mir fehlt auch die Lust, ich würde auch noch tagelang so im Zelt liegen bleiben. Wir entscheiden uns aber für eine Besteigung des Bláhnúkur. Trotz des grauen Wetters wollen wir zumindest irgendetwas Aktives tun.
Heraus kommt eine gemütliche 4-Stunden-Wanderung. Der Blick auf die farbigen Ryolithberge um uns herum ist wirklich herrlich, alles sieht eigenartig unwirklich und wie gemalt aus. Zu unserem Glück fehlt uns nur etwas Sonne! Mit etwas anderem Licht würden die Fotos einfach atemberaubend aussehen. Aber auch so hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt. Der Abstieg gestaltet sich durch den aufkommenden Wind recht kühl, aber nicht schwierig.
Wir queren das Lavafeld Laugahraun, wo das Unfassbare passiert: Die Sonne kommt tatsächlich mal wieder raus! Plötzlich sieht alles um uns herum noch viel farbiger aus – genau jetzt hätten wir auf dem Bláhnúkur sein müssen!
Wir gehen nochmal auf Shopping-Tour in die urige Mountain Mall und erwerben Orangensaft, Schokolade, einen Apfel und Gummitierchen. Was der Wanderer eben so braucht.
An der Rezeption versucht eine Hüttenwirtin, eine leicht hysterische Person am anderen Ende der Telefonleitung zu beruhigen, die offenbar auf der Suche nach Verwandten ist. In den Nachrichten wurde wohl von einem bevorstehenden Hekla-Ausbruch berichtet. Aber die Warnung wurde wieder zurückgenommen. Gut – schließlich wollten wir in diese Richtung weiter gehen!
Der Sonnenschein ist nur von kurzer Dauer. Wir machen es uns im Zelt gemütlich. Zum Abendessen gibt es leckeres Sojarisotto gefolgt von heißem Orangensaft.
Alexander versucht, seine Schuhsohlen über dem Kocher zu trocknen. Im Zelt duftet es leicht angekokelt.
Angeblich gibt es nur 3x im Jahr so ein andauerndes Regenwetter. Das haben wir dann ja gut abgepasst!