Tag 1 – Skogar
Nach unserer Ankunft in Reykjavik übernachten wir im Busterminal, um am Morgen den Bus in Richtung Skogar zu nehmen. Die Nacht ist kurz und unbequem, auch wird es immer kälter. Ab 4.20 Uhr kommen immer mehr Leute in das Busterminal, mit der Ruhe ist es vorbei.
Wir besorgen unssere Bustickets nach Skogar, sobald der Schalter geöffnet hat, und frühstücken in dem dubiosen Bahnhofsrestaurant (Muffin mit Zuckergussüberzug, Sandwiches, Skyr und heiße Schokolade.
Die Hälfte der Busfahrt verschlafe ich. Aber ich nehme wahr, dass das schöne Wetter in der von uns angepeilten Richtung irgendwie gar nicht so schön aussieht! Die Berge liegen in dichten Wolken, Nebel liegt in der Luft.
Am Skogafoss brauchen wir unsere Zeit, um uns wanderfertig zu machen. Und irgendwie ist es ziemlich windig! Der Wasserfall ist unheimlich beeindruckend und mächtig! Gleich daneben geht es steil bergauf – und ich habe aufgrund des Windes Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Wir folgen dem Pfad entlang der Skoga. Es ist teilweise recht steil, aber vom Untergrund her gut zu gehen. So zum „Warmlaufen“ wäre eine seichte Strecke aber angenehmer gewesen.
Der Skogafoss im Tal war nur der Anfang – immer wieder stürzt sich der Fluss über Kaskaden rauschend nach unten.
Die gute Nachricht: Es regnet nicht. Die schlechte: Der wind bläst uns stark entgegen und streng unheimlich an! Laut Reiseführer gibt es weiter oben bei Nordwind Sandstürme – na prima!
Wir kämpfen uns nach oben, kommen aber deutlich langsamer voran, als gefühlt. Wir haben zwei Probleme: Der Wind ist sehr stark, so dass die Vulkanasche durch die Luft weht, und auch ohne den Wind gibt es immer weniger Plätze zum zelten. Als der Sandsturm stärker wird, beschließen wir, für heute Schluss zu machen. Wir hätten mehr schaffen wollen, aber so haben wir noch die Chance auf einen Zeltplatz, der sich nicht mitten im Sturm oder auf Fels befindet.
Morgen haben wir dann auch weniger Wasser zu tragen. Heute haben wir nach der Hälfte der Strecke jeder drei Liter aufgefüllt, da Wasser dem auf dem weiteren Weg nach oben rar sein soll. Und bei ohnehin vollem Rucksack sind drei Liter mächtig viel.
Unser Zeltplatz ist nicht optimal, aber brauchbar. Mitten auf Vulkanasche, in einer kleinen Senke. Der Zeltaufbau ist bei dem starken Wind schwierig. Außerdem haben wir Sorge, dass das Zelt durch den vielen Sand leidet.
Zum Abendessen gibt es Erbseneintopf ohne Geschmacksverstärker – naja. Alexander verschüttet Wasser im Zelt, zum Glück bleiben die Schlafsäcke verschont. Aber es ist recht mild, der Wind lässt nach dem Abendessen auch deutlich nach.
Und um 18 Uhr sind wir schlafbereit.