Trekkingtouren: Wechsel von DSLR zu Systemkamera geplant

In diesem Urlaub sind Entscheidungen gefallen. Eine neue Kamera muss her. Und nicht nur das: Vor einer Tour wollen wir uns zukünftig entscheiden, ob es eher eine Wandertour mit etwas Fotografie oder eine Fototour mit Wanderanteil wird. Beides zusammen geht zumindest für uns nicht besonders gut. Auf der letzten Tour waren wir zugegeben auch ziemlich extrem ausgestattet:

  • 2x DSLR
  • Objektive: 17-40mm, 24-105mm, 12-24mm, 28-75mm, 70-200mm
  • diverse Filter, Ersatzakkus, und was man eben so braucht

All diese Sachen wurden schön unter uns beiden verteilt. Ein richtiges Tele-Objektiv hatten wir noch nicht einmal dabei. Dazu kam noch als „kleines“ Zusatzgewicht eine komplette Großformatausrüstung. Neben der obligatorischen Kamera und Objektiven wurden so noch lichtdichte Filmkassetten, ein Wechselsack, alle möglichen anderen Utensilien und natürlich ein Stativ mit. Wobei hier nur das nicht-optimale leichte Stativ aus Gewichtsgründen zum Einsatz kam. So kamen wir insgesamt auf über 16 kg Kameraausrüstung. Dass das nicht optimal ist, war uns bewusst – es sollte ein Versuch werden. Und dieser führte zu den oben genannten Erkenntnissen: Neue Kamera und Fokus auf das Wandern ODER Fotografieren.

Alexander wird über seine Erfahrungen mit der Großformatausrüstung sicher noch einmal gesondert berichten. Schlussfolgerungen und Erkenntnisse aus diesem ersten Experiment gibt es in jedem Fall reichlich.

Meine Erkenntnis fällt jedenfalls deutlich aus: Auf einer Tour mit Fokus auf Wandern, werde ich nicht noch einmal die 5,5 kg Ausrüstung mit mir herumtragen – da ist noch nicht einmal ein Stativ dabei. Die DSLR ist für mich ganz sicher die Optimallösung für die Hochzeitsfotografie. Dunkle Kirchen und unwiederbringliche Momente schreien für mich einfach nach der bestmöglichen Aussattung. Doch wenn ich die Bilder der Touren so anschaue, sind die meist bei zumindest ausreichend guten Lichtverhältnissen aufgenommen worden. Für mindestens 95% der Bilder nutze ich das Potenzial der DSLR vermutlich nicht aus. Also kann ich auch abspecken. Eine Kompaktkamera kommt als vollwertiger Ersatz nicht in Frage. Die nicht ganz schlechte Lumix LX5 stellt mich absolut nicht zufrieden und könnte in keinem Fall die DSLR auch nur annähernd ersetzen. Und daher gedenke ich, das Abspecken in Form einer Systemkamera zu realisieren.

Bisher habe ich mich noch gegen Systemkameras gesträubt. Bei meiner letzten Recherche in 2010 hatte ich den Eindruck, dass die Modelle noch in den Kinderschuhen stecken und viel Potenzial nach oben haben. Jetzt, zwei Jahre später, erscheint mir der Markt etwas „erwachsener“ – ich habe mehr Vertrauen. Weiterhin erschien es mir unsinnig, mir ein komplett neues System aufzubauen, obwohl ich mit sehr guten Objektiven ausgestattet bin. Doch nun steht fest: Vor der nächsten Tour werde ich zuschlagen.

Was wünsche ich mir:

  • deutliche Verringerung des Gewichts
  • damit einhergehend eine Reduzierung der Größe der Kameratasche
  • sehr gute Bildqualität
  • schneller Autofokus
  • wertiges Gehäuse, keine Billig-Plastik-Anmutung
  • Pancake-Objektive
  • Weitwinkel-Objektive, mindestens 17mm sollten es schon sein -> hier könnte ein Knackpunkt liegen
  • lange Akkulaufzeit -> auch das könnte eng werden

Nach ersten, zugegeben etwas groben Recherchen, kristallisierten sich für mich zwei Modelle heraus:

  •  Fuji X-Pro 1
  • Olympus OM-D E-M5

Nun wurde von Fuji noch das Modell Fuji X-E1 angekündigt, was ausgenommen ansprechend klingt. Ohne eine der Kameras jemals in der Hand gehabt zu haben, schreckt der Preis der Fuji X-Pro 1 und lockt die Vielfalt der Objektive bei Olympus. Doch wie immer gibt es natürlich Begehrlichkeiten in Richtung einer Luxusvariante, zumal mit Erscheinen der X-E1 auch ein Firmwareupdate für das Pro-Modell erscheinen soll. Auf Anhieb klingt die Möglichkeit, auch einen optischen Sucher nutzen zu können, für mich sehr erstrebenswert. Davon würde ich mir eine deutlich längere Akkulaufzeit erhoffen. Die Erfahrung mit den in der Fuji verbauten Sensoren sind nach meinen Recherchen auch äußerst gut. Die eingeschränkte Objektivauswahl erfreut mich weniger.

In wenigen Tagen steht ein Besuch bei der Photokina an. Ich hoffe, mir dort ein konkreteres Bild der Modelle machen zu können. Vielleicht erledigen sich viele Fragen auch schon dadurch, einmal alle Kameras in der Hand gehabt zu haben.

In jedem Fall freue ich mich jetzt schon auf eine Tour mit weniger Gewicht. Obwohl… je mehr Kameraausrüstung Alexander mitschleppt, desto mehr restliches Gepäck wird wohl in meinen Rucksack wandern – ich hab ja dann mehr Luft ;-)