Ein wolkiger Tag ohne Regen, und es geht auf alten Viehtreiberwegen über eines der grössten und wildesten Hochmoore Grossbritanniens. Man sagte mir, in schlechtem Wetter mit wenig Sicht wäre dies der langweiligste Abschnitt des West Highland Ways. Die Bilder die sich mir allerdings bei Ba Bridge und am Blackrock Cottage bieten, mit Sicht auf den beeindruckendsten Berg der Region, den Buachaille Etive Mòr, machen auf auch auf nebliges Wetter neugierig.

Kurz vor Ende der Tagesetappe am Kingshouse Inn gelingt es mir noch, das Zelt eines Wanderers einzufangen, welches zufällig im starken Wind gerade an mit vorbeifliegt, während der Besitzer wild gestikulierend aus der Ferne auf mich zugelaufen kommt. Ich muss nur den Arm ausstrecken und sein Dank ist mir gewiss. So hilft man gern!

Den Abend verbringe ich in der gemütlichen Climber’s Bar am Kingshouse Inn, zusammen mit den vier Londonern und einem Golden Retriever, der offenbar zum Inn gehört. Später, als die Wolkendecke nachts aufreisst, bietet sich ein schöner Blick auf den Kometen Hale-Bopp. Leider bin ich ohne passendes Objektiv unterwegs.

Am nächsten Morgen wecken mich der Sturm und der Regen der auf das Zelt prasselt! Der trübe Blick nach oben lässt erahnen, dass es auf den umliegenden Gipfeln offenbar geschneit hat. Im ganzen ein sehr ungemütlicher Tag, und der erste Punkt auf der Tagesordnung, „The Devil’s Staircase“, ein vor mir liegender Pass, lässt nichts Gutes ahnen. Im (einfachen) Aufstieg wie auch auf dem weiteren Weg nach Kinlochleven gab es dann auch ausser Nebel, Regen und Schneeregen nichts aufregendes zu sehen. Dank eines kleinen Ausrutschers an einem kleinen Bach komme ich schliesslich pitschnass und mit durchtränktem Rucksack in Kinlochleven an.

Etappenlängen: 16 km / 14 km