Tag 4 – Alftavatn

Heute sind wir 16,7 km unterwegs – förmlich ein Entspannungsmarsch! Über weite Strecken der Etappe haben wir sehr ebenes Gelände, genau das habe ich heute gebraucht.

Heute Morgen bin ich mit dem Gefühl aufgewacht, mich gar nicht mehr bewegen zu können. Ganz schlimmer Muskelkater.

Gleich zu Beginn liegt ein Anstieg vor uns, danach führt der Weg in die Sandwüste Emstrur. Durch das angenehme Laufen weiß ich die karge Wüstenlandschaft wirklich zu schätzen. Inmitten der Wüste muss ein Fluss durchwatet werden. Wie aus dem Nichts finden sich plötzlich 20 Personen auf beiden Seiten des Flusses zusammen.

Wenig später erreichen wir die Hütte Hvanngil, die zum Bleiben einlädt und sehr nett in die Landschaft eingebettet ist. Wir wollen jedoch weiter bis zur Hütte nach Alftavatn. Bevor wir diese erreichen, müssen jedoch noch zwei weitere Flüsse gefurtet werden. Meine Füße empfinden die eisigen Flussdurchquerungen als wahre Wohltat!

Alftavatn ist landschaftlich nicht ganz so schön gelegen wie Hvanngil. Die Aussicht auf die Berge ist toll, aber sonst steht die Hütte auf ziemlich ebener Fläche.

Wir haben bisher so unverschämtes Glück mit dem Wetter – fast ist es schon unheimlich. Ab morgen soll dann allerdings doch Regen kommen. Um uns herum sieht es schon heute etwas unfreundlich aus.

Im Vergleich zum Kungsleden zur gleichen Jahreszeit sind hier deutlich mehr Wanderer unterwegs. Vor allem die großen Wandergruppen fallen auf.

Mein Macpac-Schlafsack ist mir bisher fast zu warm. Ich schwitze, obwohl er schon offen bleibt. Auch die Daunenjacke habe ich bisher nur am ersten Wandertag benötigt. Sonst ist es angenehm mild hier.

Heute war der erste Tag, an dem ich Spaß beim Wandern hatte. Entspannt und locker war es noch nicht, aber es fühlte sich schon deutlich besser als an den anstrengenden Tagen zuvor an.

Ich habe etwas Bammel vor dem langen Anstieg in Richtung Hrafntinnusker morgen.

Heute sind wir schon sehr früh angekommen. Zum Abendessen gibt es Rührei mit Zwiebeln – absolut schmackhaft!

Bisher hätte ich die DSLR gar nicht gebraucht. Ich habe weder Kraft noch Lust, um wirklich gute Fotos zu machen. So gibt es bisher nur Rumgeknipse und einen Gewichtsfaktor.

Ich bin sehr froh über diesen schönen Tag!