Etappe 4 – Abstieg in Richtung Várdu

Was für ein schräger Tag! Nach einer kurzen, aber anstrengenden und vor allem von schlechtem Wetter geprägten zweiten Etappe an diesem Tag liegen wir schon wieder im Zelt, und das kurz vor Mitternacht.

Vom unbeständigen Wetter wollen wir uns zunächst nicht beeinflussen lassen und brechen gegen 20 Uhr nach einer Schlafpause wieder auf. In Richtung Nikkaluokta strahlt die Sonne; hier oben bei uns jedoch ist es grau und windig.

"Frühstück" um 18.30 Uhr abends

Freundliches Wetter anderswo

Pünktlich zum Start fängt es an zu regnen, und es hört auch nicht wieder auf. Vor uns liegt das Auf und Ab einer ausgedehnten Geröllwüste. Durch den Regen werden die Gesteinsbrocken besonders glatt und rutschig, so dass wir uns beide einige Male nur mühsam auf den Beinen halten können. Die starken Windböen von der Seite tun ihr Übriges. Mir ist absolut schleierhaft, wie andere Leute ohne Stöcke gehen können, sie sind meine absolute Rettung und bewahren mich häufig vor Stürzen.

Geröllfelder überall

Noch mehr Geröll

Gute Laune

Nur bei uns ist es grau

Der Blick hinab ins Tal ist unglaublich schön. Schade, dass es so diesig und wolkenverhangen ist. So schön gestern die Hänge des Kebnekaise waren: Ich liebe einfach die sanften Berhänge, die hier hinab ins Tal führen.

Abstieg, es regnet

Herrlicher Blick ins Tal

Abstieg durch Geröll im Regen

Das Wetter ist extrem ungemütlich. Die Regenschwaden treiben waagerecht durch die Luft. Uns ist absolut unklar, wie die Zeltmöglichkeiten weiter unten im Kaskasavagge aussehen, und exponiert hier am Hang macht das Campen auch wenig Spaß. Inmitten des Gerölls entdecke ich plötzlich eine grüne Insel, die auf einer Seite umgeben ist von einer kleinen Schutzmauer von Steinen. Wie toll ist denn das? Okay, wir sind erst 2,5 Stunden unterwegs, aber das Wetter ist schlecht und unser Tagesrhythmus ohnehin durcheinander. Wir bauen also unser Zelt auf, kochen uns eine Suppe und kuscheln uns in die Schlafsäcke.

Zeltplatz gefunden

Unser Zeltplatz

Blick aus dem Zelt kurz vor Mitternacht

Ich habe jegliches Gefühl für Tageszeiten verloren. Bei Aufbruch war ich lange fest davon überzeugt, dass wir morgens um 8 Uhr aufgebrochen sind – dabei war es 8 Uhr abends! Diese Zeit der Mitternachtssonne ist einfach herrlich. Absolute Freiheit auch bei der Wahl der Wanderzeiten.