Ich wasche meinen Daunenschlafsack

Mein Schlafsack ist ja so etwas wie mein Heiligtum. Die kuschlige Hülle, die auch nach jedem noch so anstrengenden Tag Wärme und Wohlbefinden verspricht. Über fünf Jahre lang hat mich mein dicker Daunenschlafsack nun auf all meinen Touren begleitet. Ich hoffe, er hat noch ein langes Leben.

Schlafsack im Zelt

Schlafsack im Zelt

Und doch muss ich – auch wenn es schwer fällt – zugeben, dass er doch ein klitzekleines bisschen angefangen hat, nach „draußen“ zu riechen. Und damit meine ich nicht den typischen Daunengeruch, sondern eher den nach verschwitztem und ungewaschenem Menschen ;-)

Artikel

In einer der letzten Ausgaben von 4-Seasons sprach mich der Artikel „Der Muff muss weg“ total an. Und so habe ich etwas gewagt, was ich nie für möglich gehalten hätte: Ich habe meinen Schlafsack in der Waschmaschine gewaschen. Was hatte ich für Bedenken! Die Daunen könnten verkleben, sich in einer Ecke sammeln und überhaupt: Der Schlafsack könnte einfach hinüber sein.

 

Doch der Artikel klang sehr unkompliziert, also habe ich mich Schritt für Schritt daran gehalten:

1. Trockner prüfen

Unser Wäschetrockner ist zum Glück groß genug für den Schlafsack. Er passt problemlos rein, und es ist auch noch ein wenig zusätzlicher Platz vorhanden. Das ist also schon einmal kein Problem.

2. Schlafsack vorbereiten

Ich gehöre eher zu den vorsichtigen Personen und schließe alle Reißverschlüsse. Klettverschlüsse ebenso. Grobe Verunreinigungen oder kaputte Stellen hat der Schlafsack nicht, so dass ich nichts weiter vorbereiten muss.

Vorher: Kuschlig und bauschig

3. Waschen

In der Wäschetrommel ist deutlich weniger Platz als im Trockner. Ich hatte Bedenken, dass der Schlafsack doch zu stark eingeengt wird. Doch nun gibt es kein Zurück mehr.

Extra für die Wäsche habe ich Daunenwaschmittel bestellt. Die Waschmaschine habe ich wie folgt eingestellt:

  • Feinwaschprogramm
  • 40 Grad
  • Schleudern mit maximal 400 Umdrehungen

4. Trocknen

Direkt aus der Waschmaschine

Laut Anleitung soll der Schlafsack so lange auf einem Wäscheständer liegen, bis er vollkommen ausgetropft ist. Den Wäscheständer habe ich kurzerhand in die Badewanne gestellt. Nur: Mein Schlafsack hat nicht getropft. Kein bisschen.

Erster Eindruck: Nass und platt – aber nicht so schlimm oder klumpig, wie befürchtet.

Also ging es direkt weiter in den Trockner. Ich habe für diese Waschaktion extra Trocknerbälle besorgt. Der Trockner soll laut Anleitung nicht heißer als 60 Grad eingestellt werden. Bei uns gibt es keine Temperaturanzeige – ich habe es einfach mit Schonprogrammen versucht. Und das zog sich schon sehr lang in die Länge. Mal abgesehen von dem Lärm, den diese Trocknerbälle verursachen.

Insgesamt war der Schlafsack sicher ca. 5 Stunden im Trockner. Zwischendurch habe ich ihn immer wieder neben einer Heizung auf dem Wäscheständer auslüften lassen und durchgeschüttelt.

Am Abend war beinahe alles gut. Er wirkte schon recht trocken. Mit einer Ausnahme: Komischerweise war das komplette Kopfteil und der Kälteschutzkragen noch richtig nass. Dort gab es auch feuchte Daunenklumpen. Warum nur dort? Eigenartig. Ich habe an dieser Stelle also noch einige Minuten per Hand geschüttelt und versucht, die Klumpen zu lösen. Die Nacht verbrachte der Schlafsack weiter neben der Heizung.

5. Ergebnis

Ich bin ja unheimlich zufrieden! Hätte ich gewusst, wie unkompliziert das alles laufen kann, hätte ich den Schlafsack schon früher mal in die Waschmaschine gesteckt. Das Waschen von Daunenkleidung hat komplett seinen Schrecken verloren.

Der Schlafsack ist komplett kuschlig und bauschig, auch das Kopfteil hat sich noch erholt. Als nächstes ist dann meine Daunenjacke dran :-)

Endergebnis nach dem Waschen