31 km von Jokkmokk zur Waldhütte am Kitjajauratjärn

Als erste Maßnahme wurden wir mit Kleidung ausgestattet. Und das beruhigte mich schon ungemein. Über unsere (schon wirklich zahlreichen) Schichten bekamen wir noch eine dicke wattierte Hose, eine dicke Jacke, Fausthandschuhe und dicke Stiefel. Ich fühlte mich wie eine Tonne, konnte mich kaum bewegen – aber es war warm!

Als zweite Maßnahme wurden wir mit dem Anlegen der Geschirre für die Hunde vertraut gemacht. Die armen Tiere! Sie mussten wirklich geduldig mit uns sein, so ungeschickt wie wir uns anstellten. Aber sie ertrugen es mit einer beeindruckenden Ruhe.

Und dann ging es auch schon los! Nach einer kurzen Einweisung (Losfahren – Bremsen) setzten sich die Schlitten in Bewegung. Die ersten Kilometer führten uns über die Weite zugefrorener Seen. Bei klarem und schönem Wetter war es ziemlich kalt – aber ich fühlte mich gut angezogen. Die Sturmhaube im Gesicht half gegen den eisigen Fahrtwind.

An der ersten schwierigen Stelle muss ich mich daran erinnern, was wir nochmal genau im Falle eines Sturzes machen sollen. Mit einiger Kraftanstrengung kämpfe ich mich wieder hoch. Puh. Hilft beim Warmwerden.

Die bei -27 Grad gemütliche Mittagspause verbringen wir mit über dem Lagerfeuer gerösteter Wurst, Bacon und Polarbrot. Dazu Tee und Schokokekse. Für die Hunde gibt’s frisch mit der Axt zerschlagene Wurst. Sicher schön eisig-knusprig. Nach der Ankunft an der Hütte stärken wir uns mit Keksen, Chips und Tee. Und kurz darauf gibt’s auch schon Abendessen: Rentiergeschnetzeltes mit Pilzen, Zwiebeln, Brot und Butter. Man sieht: Wir wurden gemästet!

Die Waldhütte ist unheimlich gemütlich! Wieder knistert der Holzofen. Die Hunde tun mir ja schon Leid, wie sie so draußen im Schnee liegen. Das Wasserholen im See ist mal wieder eine ganz neue Erfahrung: Bewaffnet mit Axt und Eisbohrer kehren wir stolz mit dem Trinkwasser zurück.

Tagesfazit:

• Hundeschlittenfahren ist toll!
• Auch bei -27 Grad kann man ein gemütliches Lagerfeuer haben!
• Bewegung ist wie immer der Schlüssel zum Nicht-Frieren-Erfolg.
• Die Akkus meiner Kompaktkamera haben heute den Geist aufgegeben.
• Wenn man bei -35 Grad eine Tasse mit kochendem Wasser in die Luft schüttet, verdampft und gefriert alles, bevor es auf dem Boden aufkommt.
• Ich will auch eine einsame Hütte im Wald haben!!