Tag 1 und 2: Von Milngavie nach Balmaha und weiter nach Craig Royston

Vom Flughafen von Glasgow geht es zunächst einmal per öffentlichem Nahverkehr nach Balmaha am Südufer des Loch Lomond. Ich habe mich entschlossen, dort zwei Nächte in einem Bed&Breakfast zu übernachten und nach der ersten Nacht mit leichtem Gepäck irgendwie per Bus oder Bahn zurück nach Milngavie zu gelangen und dort zu Fuss Richtung Balmaha aufzubrechen. Grund hierfür war vor allem, dass der erste Abschnitt bis Balmaha als landschaftlich eher unspektakulär gilt und ich mich nicht zu lange auf den ersten 32 km aufhalten wollte. Im Rückblick muss ich nun allerdings sagen, dass dieser erste Abschnitt eigentlich einen schönen sanften Start darstellt, die Landschaft wird langsam immer rauher, die Siedlungsdihte geringer. Ich habe jedenfalls Glück in Balmaha, denn die Betreiberin des B&B nimmt mich am nächsten Morgen kurzerhand bis nach Milngavie in ihrem Auto mit und so habe ich einen sehr komfortablen Start.

So geht es am ersten Tag bei sehr grauem Wetter also ganz entspannt durch den Mugdock Wood, vorbei an der Dumgoyne Destillery, an Carbeth, und an Drymen und schließlich über Conic Hill zurück nach Balmaha am Ufer des Loch Lomond. Ein grosser Teil der Strecke verläuft über sehr gut ausgebaute Wege und über einen stillgelegten Bahndamm.

Nach einer weiteren Nacht im warmen Bett ist am zweiten Tag nun zum ersten Mal das Schultern des schweren Rucksacks angesagt. An diesem Tag soll es entlang des kaum besiedelten Ostufers des Loch Lomonds gehen. Vielerorts ranken sich hier die Geschichten um den schottischen Helden Robert „Roy“ MacGregor (1671 – 1734), bekannt unter anderem aus dem gleichnamigem Film von 1994. Am frühen Nachmittags nehme ich mir reichlich Zeit an der Rob Roy Bar in Rowardennan zu rasten. Es ist allerdings nicht ganz einfach, dort lediglich Wasser in die Trinkflaschen zu bekommen. Zwei alte Schotten bemühten sich sehr intensiv, den Wirt davon zu überzeugen, dass Whisky für mich wesentlich besser wäre! Bezahlen wollen sie ihn dann allerdings doch nicht ;-)

Am Abend schlage ich unter dem Ben Lomond mein Zelt auf.

Etappenlängen: 32 km / 17 km