Tag 13 – Rjupnavellir / Reykjavik

Der Tag beginnt kalt! Der Wecker klingelt um 3 Uhr. Draußen sind 6 Grad, es weht ein kalter Wind. So will ich gar nicht aufstehen!

Aber da unser heutiges Ziel auf keiner Karte eingezeichnet ist und wir die Wegbeschaffenheit bis Rjupnavellir nicht kennen, wollen wir kein Risiko eingehen. Mit etwas Mühe brechen wir 4 Uhr auf. Und frieren! Aber das auch nur wenige Meter, denn direkt nach der Hütte führt uns der Weg einen Berg hinauf. Oben angekommen wandern wir recht gemütlich immer etwa in Richtung Westen ohne größere Höhenunterschiede. Der Untergrund ist ähnlich zu gestern: viel Sand und Kies, mal mehr mal weniger tief.

Pausen sind zumindest für mich zunächst unangenehm: Es ist mir einfach zu kalt. Beim Laufen merkt man das allerdings nicht, es ist ein gutes Wanderwetter. Trockener Sand und viel Wind wären unangenehm gewesen. Und Regen sowieso. Stattdessen begleiten uns auf unserem letzten Wandertag strahlend blauer Himmel und Sonnenschein.

Wir treffen auf einen Fluss, neben dem wir lange wandern. Den müssen wir hoffentlich nicht furten? Er wird laut Karte schließlich noch breiter! Aber wir folgen dem Flusslauf einfach weiter. Der Unterschied zu den grauen Wüsten ist einmalig: Üppiges Grün und viele Blumen säumen den Weg.

Heute kommen wir Hekla richtig nahe. Sieht noch friedlich aus. Schließlich müssen wir doch noch einen Nebenarm des Hauptflusses furten. Mal wieder eine Kneipp-Kur für die Füße, ansonsten aber harmlos. Die darauf folgende Pause wird uns ein wenig durch die erneut zahlreichen Mücken verdorben, nervige Viecher! Haben gestern aber festgestellt, dass das schwedische Mygga auch ganz gut gegen die isländischen Biester hilft.

Zu unserer Erleichterung gibt es eine Brücke über den Fluss. Diesen gequert führt uns der Weg immer zwischen Fluss und Straße entlang in Richtung Rjupnavellir. Die letzten Kilometer sind sehr einfach auf einem Feldweg zu gehen, aber unser Zieleinlauf wird von derartigen Mückenschwärmen begleitet, dass wir doch leicht genervt sind. Die krabbeln einfach überall hin!

Angekommen in Rjupnavellir teilt uns ein nicht Englisch sprechender Hüttenwart mit Händen und Füßen mit, dass der Bus an der Straße 500m weiter abfährt. Es ist 11 Uhr – der Bus fährt 16.15 Uhr. Naja – besser zu früh als zu spät. Wir machen es uns gemütlich, schlafen sogar ein wenig mitten auf der Wiese. Und hoffen, dass die Informationen über die Busverbindung auch wirklich korrekt sind. Mit ca. 15 nervenaufreibenden Minuten Verspätung kommt schließlich der Bus und bringt uns zurück nach Reykjavik.